Der Beagle im Portrait
Aufgeweckter, fröhlicher und bewegungswilliger Hund.
Der Beagle ist eine britische Hunderasse und von der FCI anerkannt (FCI-Gruppe 6, Sektion 1.3, Standard Nr. 161). Ursprünglich wurde der laufwillige Jagdhund hauptsächlich für die Treibjagd von Kaninchen und Feldhasen gezüchtet und fand dort seinen hauptsächlichen Einsatz. Der Beagle besitzt eine bedeutende Herkunftsgeschichte und gilt heutzutage vorrangig als ein geselliger und munterer Familienhund.
Herkunft und Geschichte des Beagles
Der Ursprung des Beagles geht bis ins 9. Jahrhundert des Heiligen St. Hubertus zurück. Vermutlich kam der Beagle von der Familie Talbot des Heeres Wilhelms des Eroberers 1066 nach England. Zur damaligen Zeit waren die heutigen Beagles noch weiße Jagdhunde, welche man auch als Talbots bezeichnete. Nach einer Entwicklungszeit von rund 600 Jahren erlangen die im englischen Sprachregionen bezeichneten Northern Hounds immer mehr Beliebtheit. Sie gaben zwar einen schrillen Ruflaut von sich, galten aber als schnelle, grazile und einsatzfreudige Jagdhunde. Während des Hundertjährigen Krieges, um 1400, entdeckten die Briten die Eigenschaften einer weiteren Hunderasse, welcher vom Aussehen dem heutigen Beagle gleich kommt. Die Southern Hounds waren schwerer und bunt gefleckt. Der heutige Beagle entstand aus der Züchtung von Nothern und Southern Hounds. Die ersten Nachweise eines Beagles geht auf das Jahr 1515 zurück. Zahlungen an den "Keper of the Begles" konnten nachgewiesen werden.
Das Aussehen des Beagles
Nach der Beschreibung der FCI ist der Beagle ein robuster und kompakt gebauter Jagdhund und besitzt eine mittlere Größe und einen eher stämmigen Körperbau. Beagles besitzen eine Widerristhöhe von 33 bis 40 cm und werden maximal 18 Kilogramm schwer. Das Fell besticht durch eine wetterfeste Struktur und ist kurz, glatt und anliegend. Zulässig sind alle Hound-Farben außer die Farbe "Leber". Beagles sind entweder zweifarbig oder dreifarbig gekennzeichnet. Der Kopf des Beagles besitzt einen ausgeprägten Stop und ist krafvoll. Eine mäßige Länge der Kopfform und lange, abgerundete Schlappohren sind ebenso wesentliche Merkmale. Die besonders kräftigen Beine sind muskulös und auch die Rute ist eher dick und hoch angesetzt. Eine geneigte Rute ist beim Beagle allerdings nicht typisch, jedoch eine weiße Rutenspitze. Die hasselnuss- oder dunkelbraunen Augen sind groß und besitzen eine sanfte Erscheinung. Der Beagle hat ein kräftiges Scherengebiss und besticht durch ein rundum stimmiges Gesamtbild.
Das Wesen des Beagles
Der Beagle ist ein aufgeweckter, fröhlicher und bewegungswilliger Hund. Das Wesen ist liebenswürdig und frei von aggressivem Verhalten. Ebenso ist der Beagle furchtlos und ist ein selbstsicherer Hund. Ein Beagle liebt die Gesellschaft und ist gerne nah bei seiner Familie. Aufgrund der Herkunft braucht ein Beagle viel Auslauf und mag die Bewegung besonders gerne. Der intelligente Hund ist aktiv und besitzt seinen eigenen Dickkopf. Durch die freudige Art und seiner übermäßigen Geduld eignet sich ein Beagle sehr gut für Familien mit Kindern. Zu berücksichtigen ist allerdings der ausgeprägte Jagdtrieb - ein Beagle braucht daher eine kompetente Erziehung. Beagles sind in der Regel problemlos mit anderen Hunden zu halten und freuen sich regelrecht auf die Gesellschaft.
Wohin passt ein Beagle?
Der aktive Beagle liebt lange Spaziergänge und eine rege Beschäftigung. Ausreichend Gesellschaft, die Nähe zur Familie und viel in der freien Natur sind ideale Haltungsbedingungen. Ein Beagle kann zwar mit reichlich Rücksichtnahme auch in einer Stadtwohnung gehalten werden, braucht aber mehrmals täglich einen ausgiebigen Spaziergang sowie die passende Freizeitbeschäftigung und beansprucht sehr viel Zeit. Ein Beagle fühlt sich in einem Haus mit Garten natürlich besonders wohl und genießt die weitläufige Bewegung. Der Rassehund liebt das Apportieren und auch das Schnüffeln; eine Vielzahl von Aktivitäten lassen den Beagle erfreuen. Die Beschäftigung ist besonders wichtig und auch der Umgang mit Artgenossen, sollte in den Alltag integriert werden. Die Ausdauer ist bedeutend, daher kann ein Beagle auch bei ausgiebigen Wanderungen mitgenommen werden. Ebenso auch auf dem Hundesportplatz fühlt sich ein Beagle wohl und die Hunderasse eignet sich daher auch für Agility. Der aufgeweckte Beagle spielt gerne und liebt das Laufen.
Was braucht ein Beagle um glüclich zu sein?
Haltung / Pflege / Futter
Der Beagle hat den Hang zu Übergewicht (Adipositas). Diese Tendenz ist besonders auf das unkontrollierte Fressverhalten zurückzuführen. Daher sollte bei einem Beagle unbedingt die genaue Futterration verabreicht werden. Genügend Bewegung und eine ausgewogene Kost wirken dem Übergewicht ebenso entgegen. Das kurze Fell ist leicht zu pflegen, denn ein gelegentliches Bürsten reicht vollkommen aus. Ohren, Augen und Krallen sollten regelmäßig nach den Spaziergängen kontrolliert werden. Im Grunde ist der Beagle ein pflegeleichter Hund.
Rassetypische Krankheiten des Beagles
Eine rassetypische Erkrankung ist die degenerative Myelopathie. Darunter ist ein Bündel von neurologischen Krankheiten zu verstehen. Die Erkrankung greift auf lange Sicht das Rückenmark an. Um dem Krankheitsverlauf entgegenzuwirken zu können, ist eine frühzeitige Diagnose besonders wichtig. Ebenso tritt Meningitis-Arteriitis im Vergleich zu anderen Hunderassen relativ häufig auf. Die Entzündung der Rückenmarkshäute tritt meistens im jungen Hundealter auf und wird durch eine Infektion ausgelöst. Die Heilungschancen stehen bei einer frühzeitigen Behandlung ausgesprochen gut.
Sonstiges
Bereits schon seit dem Jahr 1984 wird der Beagle in den USA bei der Zoll- und Grenzschutzbehörde eingesetzt. Die speziell geschulten Beagle-Brigades werden bei der Suche nach illegal importierten Tier- und Pflanzenteilen sowie illegal eingeführten Lebensmitteln eingesetzt. Der Beagle wird im Vergleich zu anderen Hunderassen zudem relativ häufig für wissenschaftliche Forschungen gezüchtet und daher als Versuchstier eingesetzt, die sogenannten Laborbeagle.